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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Bauleistung und Instandhaltung

Facility Management: Fluidmanagement » Strategie » Bauleistung + Instandhaltung

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Fluidmanagement in industriellen Anwendungen

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Fluidmanagement in industriellen Anwendungen

Das Fluidmanagement für Kühl- und Schmierstoffe spielt eine zentrale Rolle in der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie, im Maschinenbau sowie in der Automobil- und Luftfahrtbranche. Eine effiziente Handhabung, Aufbereitung und Entsorgung von industriellen Fluiden verbessert die Prozessstabilität, senkt Betriebskosten und verlängert die Lebensdauer von Maschinen.

Zu den wichtigsten Betriebsmedien gehören:

  • Kühlschmierstoffe (KSS): Emulsionen, wassermischbare und nicht wassermischbare Kühlschmierstoffe

  • Hydrauliköle: Mineralische, synthetische oder biologisch abbaubare Öle

  • Schneidöle und Schleiföle: Hochleistungsschmierstoffe für die Metallbearbeitung

  • Reinigungsflüssigkeiten: Industrielle Wasch- und Spüllösungen

  • Korrosionsschutzmittel: Beschichtungen und Versiegelungen für Metallteile

  • Betriebs- und Prozesswasser: Aufbereitung, Filtration und Wiederverwertung

Da Fluide oft über lange Zeiträume im Betrieb bleiben und in komplexen Kreisläufen geführt werden, ist eine professionelle Planung, Implementierung und Wartung des Fluidmanagements essenziell. Eine kombinierte Vergabe von Bau- und Wartungsverträgen stellt sicher, dass die Betriebskosten gesenkt, Maschinenlaufzeiten maximiert und Umweltauflagen eingehalten werden.

Erhöhte Wartungskosten durch Herstellerbindung

  • Fluidmanagementsysteme enthalten oft spezielle Filtersysteme, Pumpentechnik und Sensorik, die nur über den Hersteller gewartet werden können.

  • Nachträgliche Wartungsverträge sind in der Regel 30 % – 50 % teurer als frühzeitig verhandelte Serviceverträge.

  • Fehlende Standardisierung der Komponenten erschwert den Wechsel zu kostengünstigeren Drittanbietern.

Beispiel:

  • Wartungskosten bei kombinierter Vergabe: 15.000 €/Jahr

  • Wartungskosten bei separater Vergabe: 22.000 – 25.000 €/Jahr (+50 % bis +65 %)

  • Langfristige Mehrkosten (10 Jahre): 70.000 € – 100.000 €

Hohe Ersatzteilpreise und lange Lieferzeiten

  • Spezialfilter, Sensoren, Dosiersysteme und Pumpen sind oft nur über den Hersteller verfügbar.

  • Ersatzteile sind bis zu 200 % teurer, wenn keine langfristige Preisbindung besteht.

  • Fehlende Bevorratung kann zu Produktionsstillständen führen, da Kühl- und Schmierstoffe in Echtzeit überwacht und angepasst werden müssen.

Beispiel:

  • Ersatzteilkosten bei kombinierter Vergabe: 5.000 €

  • Ersatzteilkosten bei separater Vergabe: 10.500 € (+110 %)

Höhere Betriebskosten durch ineffiziente Wartung

  • Verschmutzte oder falsch dosierte Kühlschmierstoffe führen zu erhöhtem Werkzeugverschleiß und Produktionsausfällen.

  • Schlecht gewartete Filtersysteme können die Standzeit der Fluide um bis zu 40 % reduzieren.

  • Fehlende Überwachung der Fluidqualität führt zu schwankender Produktionsqualität und Ausschuss.

Einsparpotenzial durch regelmäßige Wartung:

  • 30 % längere Standzeiten der Fluide durch optimierte Filtration

  • Bis zu 25 % geringere Energiekosten durch optimierte Pumpenleistung und Drucksteuerung

Versicherungs- und Umweltauflagen durch fehlende Wartung gefährdet

  • Unzureichende Fluidpflege kann zu erhöhtem Risiko von Maschinenausfällen und Brandschäden führen.

  • Behördliche Vorschriften verlangen eine lückenlose Dokumentation von Kühlschmierstoffen und deren Entsorgung.

  • Versicherer fordern regelmäßige Prüfungen, um Umwelt- und Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Konsequenzen fehlender Wartung:

  • Höhere Versicherungsprämien oder Ausschluss aus Policen

  • Strafen oder Betriebseinschränkungen durch Umweltbehörden

  • Haftungsrisiken für Umweltschäden und Arbeitsunfälle

Langfristige Kostenoptimierung durch Preisfixierung

  • Fixierung von Wartungs- und Ersatzteilpreisen für mindestens 10 Jahre

  • Langfristige Vertragsbindung mit garantierten Service-Level-Agreements (SLA)

  • Vorgaben für Energieeffizienzmaßnahmen zur Senkung der Betriebskosten

Sicherstellung der Betriebssicherheit und Effizienz

  • Regelmäßige Fluidanalysen zur Optimierung von Kühl- und Schmierstoffzyklen

  • Überwachung und Dokumentation der Schmierstoffqualität nach DIN EN ISO 14040

  • Integration von Smart-Sensorik zur Echtzeitkontrolle der Fluidparameter

Digitalisierung & Predictive Maintenance

  • IoT-gestützte Überwachung von Füllständen, Viskosität und Temperatur der Fluide

  • Automatische Störungsmeldungen und digitale Wartungsprotokolle

  • KI-gestützte Analyse zur Optimierung von Wartungsintervallen

Nachhaltigkeit & Ressourcenschonung

  • Wiederaufbereitung und Kreislaufführung von Kühlschmierstoffen

  • Energieoptimierung durch adaptive Steuerung von Pumpen und Filtersystemen

  • Verpflichtung zur umweltfreundlichen Entsorgung nach Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

Versicherungstechnische Anforderungen:

  • hrliche Inspektionen von Hydrauliksystemen auf Dichtheit und Funktionalität

  • Explosionsschutzmaßnahmen für brennbare Schmierstoffe und Emulsionen

  • Thermografie-Analysen zur Überprüfung von Pumpen und Filtersystemen

Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen:

  • Einhaltung von Emissionsgrenzwerten für Luft, Wasser und Abfallstoffe

  • Lückenlose Dokumentation der Fluidentsorgung gemäß KrWG und TA Luft

  • Arbeitsschutzmaßnahmen zur Reduzierung von Haut- und Atemwegsbelastungen durch Schmierstoffe

Empfehlung: Langfristige Wartungsverträge sollten explizit die Erfüllung dieser Anforderungen garantieren.

Relevante Normen & gesetzliche Anforderungen

  • DIN EN 13269 – Leitfaden für Instandhaltungsverträge

  • DIN EN 31051 – Grundsätze der Instandhaltung

  • DIN EN 13460 – Dokumentation der Instandhaltung

  • DIN EN ISO 14040 – Umweltmanagement und Lebenszyklusanalyse von Fluidsystemen

  • VDE 0105-100 – Betrieb von elektrischen Anlagen

  • TA Luft – Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft

  • TA Lärm – Richtlinien zur Begrenzung von Geräuschemissionen